
Wenn ich auf der Suche nach einer so richtig cremigen, gemütlichen Beilage bin, die alle zum Staunen bringt, greife ich immer zu Kartoffelgratin. Dünn geschnittene mehligkochende Kartoffeln versinken in einer samtigen Sauce mit frischem Thymian und Gruyère und bekommen im Ofen eine goldbraune, knusprige Kruste. Jeder Bissen fühlt sich ein bisschen wie ein kleines Fest an, und trotzdem ist es ganz easy gemacht – auch einfach mal an einem ganz normalen Abend oder an Feiertagen.
Ich habe das zum ersten Mal für unsere kleine Familie an Thanksgiving gemacht. Seitdem bleibt davon nie etwas übrig. Selbst die mäkeligen Esser verlangen Nachschlag!
Fantastische Zutaten
- Butter: Unverzichtbar für eine geschmeidige Sauce und das Einfetten der Form – am besten ungesalzen, so hast du die Würze selbst im Griff
- Knoblauchzehen: Fein gehackt, geben sie jedem Biss einen kleinen Röstkick – nimm frische, feste Knollen
- Sahne: Bringt eine Extraportion Cremigkeit – ohne Zusatzstoffe nehmen, wenn möglich
- Weizenmehl: Dickt die Käsesauce an – riech mal dran, es sollte neutral duften
- Salz und schwarzer Pfeffer: Holen das Beste aus allem raus – frisch gemahlener Pfeffer schmeckt am intensivsten
- Frischer Thymian: Sorgt für Frische und eine Kräuternote – immer frische Zweige nehmen
- Gruyère Käse: Gibt nen tollen nussigen Geschmack und zieht genial Fäden – am besten selber reiben
- Mehligkochende Kartoffeln: Werden beim Backen butterweich und geben Struktur – nimm welche mit glatter, nicht grüner Schale
- Schnittlauch (optional oben drauf): Für etwas Farbe und ein bisschen Zwiebelaroma – am besten ganz frisch und grün
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Servieren:
- Gönn der Auflaufform zehn Minuten Ruhe, bevor du sie anschneidest. Wer mag, kann noch bisschen Schnittlauch drüberstreuen. Warm servieren und genießen!
- Mit Käse toppen und gratinieren:
- Hol die Alufolie runter und streu den restlichen Gruyère darüber. Dann alles nochmal ohne Abdeckung in den Ofen und fünf Minuten weiterbacken. Anschließend kurz hohe Grillhitze nutzen, drei bis fünf Minuten – dabei dabeibleiben, bis es richtig goldbraun blubbert.
- Backen:
- Gieß die fertige Sauce gleichmäßig auf die Kartoffeln. Überall sollte was hinkommen. Die Form gut mit Folie abdecken und dann für eine Stunde und fünfzehn Minuten in den heißen Ofen.
- Schichten:
- Heiz den Ofen auf etwa 200 Grad vor. Fette deine Auflaufform mit Butter ordentlich ein. Die Kartoffelscheiben dicht an dicht, leicht überlappend, einschichten. Immer wieder mit Salz und Pfeffer bestreuen, bis alle Kartoffeln verbraucht sind.
- Käsesauce zubereiten:
- Lass Butter bei mittlerer Hitze im Topf schmelzen und gib dann den gehackten Knoblauch dazu. Kurz anbraten bis’s duftet – zwei Minuten reichen meistens. Dann kommt die Sahne dazu, langsam erwärmen bis sie leicht köchelt. In einem kleinen Schälchen Mehl mit Wasser klumpenfrei verrühren und nach und nach in die sahnige Mischung einrühren. Ständig rühren, dann gibt’s keine Klümpchen. Wenn’s andickt, Topf vom Herd nehmen. Salz, Pfeffer, Thymian und geriebenen Gruyère gründlich einrühren. Sauce kurz beiseitestellen.

Der beste Part an dem Ganzen ist für mich sowieso der Gruyère. Die zart-buttrige Konsistenz und das würzige Aroma passen einfach perfekt dazu. Nach unserem Urlaub in der Schweiz habe ich nur noch diesen Käse verwendet – nie bereut! Mein Kind will immer die extra dicke Käseschicht – kein Wunder, die wird am knusprigsten.
Aufbewahrung leicht gemacht
Lass die Reste im Ganzen abkühlen und pack sie dann luftdicht weg. Im Kühlschrank hält’s locker vier Tage. Am besten im Backofen mit niedriger Hitze erwärmen, so bleibt alles schön cremig. Die Mikrowelle besser meiden – da wird die Schicht nicht mehr so schön.
Andere Zutaten, falls nötig
Wenn du keinen Gruyère findest, schnapp dir einen herzhaften Schweizer oder würzigen weißen Cheddar. Wer’s leichter mag, kann statt Sahne auch halb Milch, halb Sahne oder einfach Vollmilch nehmen – schmeckt dann nur ein bisschen weniger üppig. Du willst’s noch cremiger? Versuch’s mal mit festkochenden gelben Kartoffeln statt mehligkochenden.
Wie servieren?
Besonders gut schmeckt das Gratin zu Ofenhähnchen, Steak oder auch Schinken – egal, ob für Feiertage oder einfach so. Richtig klasse auch zum Brunchen mit pochierten Eiern oder kurz angebratenem Gemüse. Die Reste: einfach in der Pfanne anbraten – gibt ein super Frühstück!

Spannende Geschichte dahinter
Das “au gratin” steht für alles, was mit einer Oberseite aus Käse oder Semmelbröseln im Ofen schön braun gebacken wird. Kartoffelgratin kommt ursprünglich aus Frankreich – inzwischen gehört es in Amerika aber längst zu den Lieblings-Komfortessen, vor allem wenn die ganze Familie zusammenkommt.
Häufige Fragen zum Rezept
- → Welche Kartoffeln passen am besten dazu?
Am besten klappen mehligkochende Sorten wie Russet, weil sie super Stärke haben und beim Backen schön in Form bleiben.
- → Kann ich statt Gruyère einen anderen Käse nehmen?
Klar, probier’s mit Emmentaler oder Schweizer Käse für ähnlichen Schmelz – aber Gruyère gibt halt extra viel Aroma.
- → Wie bekomme ich eine richtig goldene Käsekruste?
Lass nach dem Backen alles noch mal offen 3 bis 5 Minuten im Ofen unter dem Grill. Dann wird’s richtig blubberig oben.
- → Was kann ich tun, wenn die Soße zu dick wird?
Falls die Soße zu stichfest ist, einfach mit etwas Wasser glatt rühren und noch mal sanft erwärmen – dann wird sie wieder schön cremig.
- → Kann ich das Gericht vorbereiten?
Klar, einfach die Auflaufform am Vortag schichten und später backen – beim Aufwärmen am besten abdecken, dann bleibt alles schön saftig.